Ist die Türkei vor ISIS und dem Terrorismus sicher?

Aktualisiert 6. Juni 2018 von Thomas Mooslechner

Die Türkei kommt nicht aus den Schlagzeilen.

ISIS, Putschversuch, Ausnahmezustand, Terror:

Wie sicher ist es in der Türkei?

Tausende Leser informieren sich monatlich dazu in meinem Beitrag „Reisewarnung Türkei 2016 – Ist mein Urlaub sicher?“.

Ich erhalte täglich E-Mails mit Fragen wie „Ist die Türkei vor ISIS, der PKK, dem Bürgerkrieg in Syrien sicher?

Und was ist mit dem Ausnahmezustand?

Wegen den vielen Nachrichten habe ich mich entschlossen, eine ausführliche Antwort auf diese Fragen zu schreiben.

Ist es möglich verbindliche Antworten zur Sicherheitslage in der Türkei zu geben?

Bisher ist in den Touristenorten an der türkischen Südküste nichts passiert. Als einziges bekanntes Tourismusziel ist bisher Istanbul getroffen worden. Und das leider durch mehrere Anschläge.

Wie schnell sich die Situation ändern kann, zeigen die Anschläge von 2015 in einem Hotel in Tunesien und das im Herbst abgestürzte russische Flugzeug in Ägypten.

In Tunesien war es nicht der erste Anschlag. In Ägypten ist die Bombe unerwartet gekommen. Die Unberechenbarkeit macht leider das Thema Terroranschlag aus.

Ich kann nicht sagen, dass nichts in der Türkei passieren wird. Das wäre nicht realistisch.

Das kann dir niemand bestätigen. Es kann dir auch niemand bestätigen, dass in Deutschland niemals ein Anschlag stattfinden wird.

Kann die Frage überhaupt beantwortet werden?

Die besten Quellen zur Sicherheitslage in der Türkei sind die Einschätzungen des Auswärtigen Amtes in Deutschland und vergleichbaren Regierungsstellen in anderen EU Ländern.

Das Auswärtige Amt warnt davor sich in der Türkei in die Nähe von großen Menschenansammlungen zu begeben. Das können zum Beispiel Demonstrationen, öffentliche Verkehrsmittel und Sehenswürdigkeiten sein.

Die Sicherheitsstufe des österreichischen Außenamtes für die Türkei wird derzeit auf der sechsstufigen Skala mit einer „Drei“ angegeben. Die selbe Warnstufe gilt zum Beispiel für Israel. Frankreich wird mit einer „Zwei“ eingeschätzt.

Die Chance zum Opfer eines Terroranschlages zu werden

Die Türkei lebt seit Jahrzehnten mit tödlichen Terroranschlägen verschiedenster Gruppierungen. Sie sind unter dem Deckmantel unterschiedlicher Ideologien verübt worden. Der islamistische IS ist im Vergleich zur Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) und anderen links- oder rechtsradikalen Terrorgruppierungen in der Türkei neu.

Es gibt also verschiedene Terrororganisationen in der Türkei. Das hilft auf der Suche nach einer Antwort nicht sonderlich viel weiter. Das bedeutet nur, dass die Lage unübersichtlicher ist.

Ich habe nach Statistiken gesucht

Die letzen Absätze machen für die Zukunft keine große Hoffnung. Deswegen finde ich Statistiken mit Zahlen zur Wahrscheinlichkeit zum Opfer eines Terroranschlages zu werden gut. Sie bringen Optimismus in die Sache.

Ich habe verschiedene Quellen gefunden, die davon schreiben, dass die Chance durch einen Terroranschlag zu sterben 1 zu 20.000.000 beträgt.

Folgende Todesursachen sind wahrscheinlicher als durch einen Terroranschlag zu sterben:

  • Blitzschlag: (1 zu 10.000.000) Ja! Es ist wahrscheinlicher von einem Blitz getroffen zu werden und daran zu sterben.
  • Hunde: (1 zu 11.000.000)
  • Erfrieren: (1 zu 500.000)
  • Spazieren gehen: (1 zu 55.000)
  • Eine Treppe hinunter fallen: (1 zu 150.000)

Es ist wahrscheinlicher durch einen Terroranschlag zu sterben als,

  • durch den Einschlag eines Asteroiden:  (1 zu 75.000.000)
  • durch einen Feuerwerkskörper: (1 zu 50.000.000)

Dazu gibt es eine wunderbare Grafik.

(Es ist übrigens wahrscheinlicher in einer Badewanne zu ertrinken, von einem Getränkeautomaten erschlagen zu werden oder sich beim Heimwerken aus Versehen selbst zu töten.)

In der Türkei gibt es aber Gegenden in denen es wirklich gefährlich ist!

Ja! Du hast recht. Gefährlich ist die Grenze zu Syrien. Gefährlich sind die umliegenden Provinzen zu Syrien und dem Irak. Gefährlich sind auch die Provinzen in denen die türkische Armee mit der PKK kämpft.

Falls du also in folgende Provinzen und Städte eine Reise planst, solltest du dir das eventuell anders überlegen: (Alle Regionen liegen direkt an der Grenze zu Syrien und dem Irak.)

  • Im speziellen warnt das Auswärtige Amt vor den Städten Diyarbakır, Mardin, Cizre, Silopi und Nusaybin und den Provinzen Şırnak und Hakkâri.
  • Zudem sind die Provinzen: Hatay, Kilis, Gaziantep, Sanliurfa, Mardin, Diyarbakır, Batman, Bitlis, Bingöl, Siirt, Mus, Tunceli und Van betroffen.

Ich halte die Angaben des Auswärtigen Amt immer im Beitrag „Reisewarnung Türkei – Ist mein Urlaub sicher?“ aktuell. Abgesehen von anderen Neugkeiten und Beiträgen halte ich die Abonenten in meinem Türkei Newsletter zu Änderungen der Sicherheitslage nach Möglichkeit am Laufenden.

Was ist mit Antalya, der Türkischen Riviera, Side, Alanya, Bodrum, Istanbul, Kappadokien, …?

Ich zeige dir dafür als erstes diese Karte. Am rechten Rand findest du die betroffenen Provinzen. Links siehst du Antalya, Istanbul, …

Karte der Sicherheitslage in der Türkei. Die Gebiete von denen nicht abgeraten werden sind grün gefärbt. Die eher unsicheren Regionen an der Grenze zum Irak und Syrien sind orange. Die direkten Grenzgebiete zu Syrien sind rot eingefärbt.
Karte der Sicherheitslage in der Türkei. Lizenz: Gov.uk unter der Open Government Licence v3.0

Eine der am nächsten zu Antalya gelegenen Städte ist Iskenderun. Der Routenplaner von Google Maps gibt folgende Entfernung und Fahrtzeit zwischen den beiden Städten an: 770 Kilometer in 8 Stunden und 50 Minuten Fahrtzeit.

Die Türkei ist größer als Deutschland. Um dir die Entfernungen zwischen den Krisengebieten und den Touristenregionen zu verdeutlichen:

  • Gaziantep – Antalya: 833 Kilometer mit einer Fahrtzeit von 10 Stunden
  • Diyarbakir – Antalya: 1.133 Kilometer, 13 Stunden
  • Cizere – Antalya: 1.291 Kilometer, 14 Stunden
  • Cizere – Istanbul: 1.604 Kilometer, 18 Stunden
  • Berlin – Wien: 680 Kilometer, 8 Stunden
  • Berlin – Paris: 1.055 Kilometer, 10 Stunden
  • Berlin – Kiew: 1.347 Kilometer, 15 Stunden
  • Hamburg – München: 775 Kilometer, 7 Stunden

Ich verbringe selbst die meiste Zeit in der Provinz Antalya. Genauer in Alanya. Die gesamte Provinz ist NICHT in der Liste der gefährdeten Gebiete des Auswärtigen Amtes oder der türkischen Polizei enthalten.

Die Syrische Grenze ist von Antalya 800 Kilometer entfernt!

Damit du einen Eindruck davon bekommst, wie weit 800 Kilometer auf der Landkarte sind: Das ist die selbe Entfernung wie zwischen Berlin und Budapest! Dazwischen liegt Tschechien, die Slowakei und Österreich!

Das ist wirklich weit!

Trotz alledem: Es kann etwas passieren. Das Auswärtige Amt mahnt derzeit zu einer erhöhten Vorsicht in der gesamten Türkei. Abgeraten wird aber nur von Reisen in den Osten der Türkei!

Abgeraten wird NICHT von den Touristenregionen:

  • Der Provinz Antalya mit der Türkischen Riviera und Lykischen Küste,
  • Provinz Mugla mit der Türkische Ägäisküste und Marmarisküste,
  • Kappadokien und
  • Istanbul.

Spiele selbst ein wenig mit den Landkarten herum. Du wirst schnell bemerken, wie weit die Ägäisküste und die Türkisküste von den Grenzen zu Syrien und dem Irak entfernt sind.

Aber es ist etwas in Istanbul und Ankara passiert!

Ja! In Istanbul ist in den vergangenen Monaten am meisten passiert. Ich habe in „Reisewarnung Türkei“ die Medienberichte zu allen relevanten Ereignissen gesammelt. Darin kannst du alles der Reihe nach lesen.

Istanbul und Ankara sind leider durch den IS und die PKK gleichermaßen betroffen. Ankara ist als Hauptstadt der Türkei natürlich der Brennpunkt. Das hat sich durch den Anschlag im Herbst mit mehr als 100 Toten und dem Anschlag vom 17.02.2016 auf einen Militärkonvoi gezeigt.

Das Auswärtige Amt warnt derzeit davor an Demonstrationen oder größeren Menschenansammlungen in Ankara teilzunehmen.

Vergangene Anschläge in der Türkei

Ich bin einen Monat nach den Anschlägen auf Charlie Hebdo in Paris gewesen. Für uns in Mitteleuropa ist so etwas ein vollkommenes Ausnahmegeschehnis. Dementsprechend haben die Medien reagiert.

Die Türkei lebt seit den 70er Jahren mit Terroranschlägen. Bis 2014 hat es mehr als 3000 Anschläge gegeben. Darunter sind Mordanschläge, bewaffnete Überfälle und Angriffe gegen die Polizei und das Militär.

Wichtig zu wissen ist:

Die Anzahl der Anschläge hat in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen!

Ihren Höhepunkt haben sie 1992 im Konflikt mit der PKK erreicht.

Die Medien tragen ihren Teil zur Angst bei

Medien leben von ihren Leser- und Zuschauerzahlen. Außergewöhnliche Nachrichten bringen viele Leser und Zuschauer. Umso außergewöhnlicher eine Nachricht ist, desto mehr Aufmerksamkeit erzeugt sie.

2015 sind in Deutschland 3.475 Menschen an den Folgen eines Autounfalls gestorben. Kein einziger davon hat es in alle Schlagzeilen der Medien gebracht.

Ein Terroranschlag ist etwas seltenes. Er ist sogar etwas sehr Außergewöhnliches. Deswegen kommt er auf alle Titelblätter. Menschen reagieren auf solche Nachrichten. Sie machen uns emotional betroffen.

Dinge die laufend passieren, werden von uns anderes wahrgenommen. Oder wann hast du das letzte Mal daran gedacht, dass 3.475 Menschen in Deutschland nach einem Verkehrsunfall verstorben sind? Im Gegensatz dazu sind seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 weniger als 20 Deutsche durch einen islamistischen Terroranschlag ums Leben gekommen.

Die Angst vor dem Irrationalen: „Catastrophic Thinking“ oder „Fear Porn“

Eine starke Reaktion auf solche außergewöhnliche Ereignisse wird „Katastrophen Denken“ (Catstrophic Thinking) oder „Fear Porn“ genannt. „Catastrophic Thinking“ ist eine: „Irrationale Angst vor einem Worst-Case-Szenario.“ Anstatt sich einen Augenblick zurückzulehnen, wird das große Gesamtbild ausgeblendet und nur noch ein kleiner Teil der Realtität wahrgenommen. Es gibt Milliarden Menschen auf diesem Planeten. Ihnen allen passieren in jeder Sekunde die verschiedensten Dinge. Die meisten davon sind an Belanglosigkeit kaum zu übertreffen.

Deswegen sind besondere Nachrichten notwendig: „Fear Porn“ bringt Einschaltzahlen!

„Fear Porn“ bringt Menschen dazu sich mit einer Thematik weiter auseinanderzusetzen.

„Fear Porn“ hat dich vermutlich dazu gebracht diesen Beitrag zu lesen. Und eventuell bringt er dich dazu noch viele andere Informationen zur Sicherheitslage in der Türkei zu suchen.

In eine andere Kerbe schlägt ein schon im Jänner erschienener Artikel: Den in der FAZ erschienenen Text „Jetzt erst recht!“ finde ich nach wie vor hervorragend.

Darin geht der Autor auf die subtile Angst vor einem Anschlag ein. Und auf ein anderes Thema: Mit dem Ausbleiben von Touristen hätte der IS das Ziel der Anschläge in Istanbul erreicht.

Kannst du nach den Anschlägen in die Türkei reisen?

Meine regelmäßigen Leser wissen, in welchen Teilen der Türkei ich in den letzten Wochen war: Antalya, Istanbul, Alanya, Kas, Demre, Pamukkale, Denizli, Cirali, ….

Ich werde meinen Sommer ganz normal verbringen. Mit einem Strandspaziergang am Morgen, Nachmittagen am Balkon mit Büchern und meinem Notebook in Reichweite, damit ich Beiträge für den Türkei Reiseblog schreiben kann.

Ich hoffe, dass damit deine Fragen beantwortet sind!

Im Endeffekt ist es deine Entscheidung ob du in die Türkei kommst. Sie kann dir niemand abnehmen.

Leserfrage: Was denkst du zur Sicherheitslage in der Türkei? Deine Meinung kannst du in der darunterliegenden Abstimmung und der Kommentarspalte am Ende der Seite mitteilen.

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Thomas Mooslechner


Hi, ich bin Thomas. Schön, dass Du hier bist! Ich verbringe jedes Jahr viele Monate in der Türkei. Meine gesammelten Tipps und Erfahrungen findest Du im Türkei Reiseblog. Folge mir auf Facebook, Twitter und Instagram!

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  • hallo thomas,
    ich liebe die türkei und werde auch weiterhin dort urlaub machen.
    was mich im zusammenhang mit den terroranschlägen jedoch massiv stört ist, dass es kaum noch direktflüge nach antalya gibt. fast alle flüge sind mit zwischenlandung in istanbul welches ich eben aus Sicherheitsgründen vermeiden möchte. gerade die türkisch airlines aber fliegt nur mit zwischenlandung weshalb ich immer mit sunexpress fliege.

    • Hallo Manuela,

      Sobald die Ferien starten sollte es mehr direkte Verbindungen nach Antalya geben.

      Ich bin selbst gerade erst mit Turkish nach Istanbul Atatürk und zurück geflogen. Sie geben sich zusammen mit den Behörden wirklich Mühe für Sicherheit am Flughafen zu sorgen. Du siehst deutlich mehr Polizisten als in den vergangenen Jahren. Unsicher habe ich mich nicht gefühlt.

      Das selbe gilt für den Flughafen Antalya. Die Sicherheitskontrollen sind strenger geworden. Die Taschen werden genauer kontrolliert und die Kontrollen am Eingang der Terminals werden ordentlich durchgeführt.

      Mich stört an den indirekten Flügen nach Antalya vielmehr die längere Flugzeit mit dem Umsteigen in Istanbul. Wobei wie du schon richtig schreibst SunExpress sowieso direkt fliegt. Es gibt auch Verbindungen von Onur Air, Germanwings, etc. aus den meisten großen Städten.

      lg

  • Der Terrorismus/ krieg ist sicherlich nicht nur alleine gefährlich. Es ist auch die Politik besonders Herr Erdogan der momentan starke Konflikte zu Deutschland schürt. Das gesamt Konflikt in der türkei hindert mich daran nach über 60 Urlauben in dieses Land zu reisen. Dazu kommt noch das die Gefahr das man sein gebuchten Hotel zu bekommen auch nicht sicher ist, den viele Hotels haben erst garnicht eröffnet.

  • Hallo Thomas,
    Wie schätzt du denn die Warnung der PKK ein, dass Touristen Zuhause bleiben sollen? Soll das (nur) die türkische Wirtschaft schädigen, oder klingt das nach Anschlägen auf die Urlaubsregionen? (So wie damals kusadasi) .

    • Seitdem der Konflikt im letzten Sommer wieder aufgeflammt ist, haben hat die PKK keine Touristen zu einem direkten Ziel ihrer Anschläge gemacht. Die Anschläge haben sich gegen die Polizei, das Militär und gegen öffentliche Einrichtungen gerichtet. Wobei wie im Beispiel des letzten Anschlags in Istanbul Passanten verletzt und getötet worden sind. Ich verstehe diese Warnung der PKK Splitterorganisation „Freiheitsfalken“ als: „Es können auch aus unserer Sicht Unbeteiligte getroffen werden“.

      Die PKK wird vermutlich keine direkt gegen deutsche- oder internationale Touristen gerichtete Anschläge verüben. Dadurch würden sie vermutlich allen Rückhalt in Syrien und differenzierte Berichterstattungen in den internationalen Medien verlieren. Das würde ihnen mehr schaden, als ein Anschlag dem türkischen Tourismus schaden würde. Nur weil sie als Ziel einen Polizeibus oder eine Militärbasis aussuchen, bedeutet das aber nicht, dass keine Passanten getroffen werden können. So gut passen sie nicht auf.

      Hoffentlich finden die beiden Seiten bald wieder zu einem Frieden.

    • Das ist vor allem im Frühling passiert. Einige Hotels haben wegen der schlechten Auslastung nicht geöffnet. In so einem Fall haben die Reiseveranstalter auf ihre Kosten ein gleichwertiges Hotel als Ersatz angeboten.

      In den Sommermonaten habe ich bisher von sehr wenigen solcher Fälle gehört.

      Falls du dir wegen dem Hotel unsicher bist, dann kontaktiere deinen Reiseveranstalter. Sie können dir dazu genaue Informationen geben.

  • Hallo Thomas,
    die Umfrage ist interessant. Ich hätte nicht gedacht, dass die meisten Leute Bedenken haben, aber trotzdem in die Türkei reisen. Ich selbst kann mir einen entspannten Türkeiurlaub im Moment nicht vorstellen. Mein Grund sind aber nicht die Anschläge, sondern die Medienberichte, wonach willkürlich Menschen verhaftet werden und die Gewaltenteilung Parlament/Regierung/Gerichte „aufgeweicht“ wird, um es diplomatisch zu formulieren.
    Grüße,
    Philipp

    • Hallo Philipp,

      dazu gibt es sehr unterschiedliche Wahrnehmungen.

      Klar – jeder denkt an die Anschläge in Istanbul oder Ankara. Sie sind gedanklich von den Touristenorten an der Südküste trotzdem weit weg. Dort ist bisher nichts passiert, was hoffentlich so bleibt.

      Der Ausnahmezustand nach dem Putschversuch hat natürlich noch einmal neue Fragen aufgebracht.

      Die Gewaltenteilung ist durch den Ausnahmezustand aktuell tatsächlich verschoben. Das ist auch der Sinn und Zweck eines „Notstandes / Ausnahmezustandes“. Gesetze sollten durch ihn schneller umgesetzt werden können.

      Was wenige dazu wissen: In manchen Provinzen in der Osttürkei hat der Ausnahmezustand / Notstand jahrelang wegen dem PKK Konflikt gegolten.

      Der Putschversuch hat dazu geführt, dass der Ausnahmezustand für 3 Monate begrenzt, für die gesamte Türkei gilt.

      Die Maßname wird im Endeffekt danach bewertet werden, ob sie wie geplant ausgesetzt wird: Meine Vermutung ist, dass der Ausnahmezustand für die Provinzen an der Grenze zum Irak / Syrien aufrecht erhalten bleibt. Im Rest der Türkei wird er vermutlich nach drei Monaten aufgehoben.

      Das kommt aber auf die Sicherheitslage an. Siehe zum Beispiel Frankreich: Dort gilt seit dem Anschlägen von Paris der Ausnahmezustand – für das gesamte Land. Nach dem Anschlag von Nizza ist er verlängert worden.

      Dass es zu falschen Verhaftungen nach dem Putschversuch gekommen ist? Von den anfänglich verhafteten Soldaten / Beamten sind sehr viele wieder freigelassen worden sind. Darunter waren offensichtlich unschuldige Personen.

      Im Endeffekt muss die Frage von Gerichten geklärt werde, in ordentlichen Verhandlungen.

      lg Thomas

  • Hallo Thomas,
    zum ersten Mal habe ich das nötige Kleingeld um meinen ersten Urlaub ohne Eltern zu verbringen. Türkei kenn ich bereits aus zwei Reisen mit ihnen. Ich würde schon allein weil es mir einfach sehr gefallen hat gern wieder in dieses Land reisen. Aber natürlich bin ich genauso ein Mensch der Nachrichten hört/liest und durch die Medien etwas verunsichert bin. Meine Freundin, die mit mir reist, ist da wesentlich entspannter ;) Natürlich kann mir niemand sagen wie sich die Lage in der Türkei entwickelt. Daher werde ich wohl noch ein paar Monate warten bis ich endgültig buche. Eine tatsächliche Sicherheit wird es natürlich nie geben. Mal sehen wie ich mich entscheide.

    Auf jeden Fall finde ich deine Texte/Berichte sehr schön. Sie geben mir einen „ungeschminkten“ , ehrlichen Eindruck über die Lage ohne unnötige Panikmache. Ich werde mich gleich mal für deinen Newsletter anmelden um auf dem aktuellsten Stand zu bleiben.
    LG Lisa

    • Hallo Lisa,

      vielen Dank für deine Nachricht!

      Zur Buchung: Versuche die Frühbucherangebote auszunutzen. Sie sind meistens ein paar Prozent günstiger, als zu einem späteren Zeitpunkt. Die „Flex-Option“ von ÖGER TOURS ist für dich vielleicht interessant. Damit kannst du bis 10 Tage vor dem Abflug kostenlos umbuchen. Sie kostet bei der Buchung 12€ mehr pro Person.

      lg Thomas

      • Hallo Thomas,

        ich danke dir für diesen Tipp. Habe bereits alle Onlineportale nach guten Angeboten durchgeschaut aber bisher nichts Gutes gefunden. Ich werde mal deinen Tipp nachgehen. :)

        LG Lisa

  • Hallo Thomas,

    zunächst einmal möchte ich Dich zu diesem einmaligen Türkei Reiseblog gratulieren. Ein Zeichen für mich, dass Du aus Erfahrung schreibst.

    Nur so nebenbei: Ich bin ein in Deutschland geborener türkischer Staatsbürger. Quasi ein westfälischer Türke…

    Einige Deiner Empfehlungen habe ich schon vornotiert. Diese werde ich dieses Jahr im Sommer besuchen. Da ich nie fliege, fahre ich immer mit meinen Pkw in die Türkei. Dabei fahre ich auch durch Österreich, Deinem Heimatland. Dabei muss ich erwähnen, dass mir die Strecke Salzburg-Villach bedeutungsvoller ist als die Strecke Linz-Wien. Denn im Ersteren sehe ich viel Natur, Berge und wunderschöne Aussichten.

    Meine Eltern stammen ursprünglich aus Samsun. Eine Hafenstadt am Schwarzen Meer. Die grösste türkische Hafenstadt am Schwarzen Meer. Für den Tourismus eher weniger Interessant, für die neue Türkei jedoch ein wichtiger Ausgangspunkt in Bezug auf die Gründung der Türkischen Republik im Jahre 1923.

    Weshalb ich Dir schreibe? Ich persönlich fand die Auswahl Deiner Wortwahl sehr faszinierend. Im Zuge der diplomatischen Krisen in den letzten Monaten konnte ich nie etwas Positives in den Medien verfolgen. Zudem musste ich feststellen, dass viele Leser durch einseitige Berichterstattungen eine Art „Hass“ gegenüber der Türkei entwickelten. Das tut sehr weh, zumal ich zwischen beiden Kulturen aufgewachsen bin und derartige Konflikte mich irgendwie schon sehr bedrücken. Sogar hier lese ich von einem Kommentator, dass er keine Angst vor Terroranschlägen habe, eher Angst davor, dass willkürlich Menschen verhaftet werden. Hier kann man doch definitiv erkennen, wozu es die Medien gebracht haben. Sobald ich versuche mich auszudrücken bzw. Stellung zu nehmen, werde ich sofort abgestempelt und Äusserungen wie z. B. „dann geh doch in Dein Land“ sind keine Seltenheit.

    Eins vorweg: Niemand wird in der Türkei willkürlich verhaftet!!!!!!

    Ich persönlich habe den Militärputsch im Sommer letzten Jahres hautnah erlebt. Glaub mir, so etwas möchte niemand erleben. Nur wer sich strafbar macht, wird auch verhaftet. Eine ganz simple Logik, die auch in Europa Gültigkeit besitzt. Ein Tourist, der seinen Urlaub in Antalya verbringen möchte, wird nur zum Zwecke der Sicherheit Polizisten sehen.

    Zu guter Letzt:

    Ich hoffe, dass sich die diplomatischen Spannungen zwischen der Türkei und einigen europäischen Länder wieder beruhigen, Krieg und Terror auf der ganzen Welt so schnell wie möglich ein Ende hat. Gewalt und Terror soll von niemandem toleriert werden.

    Weiterhin hoffe ich auf weitere schöne und informative Blogs von Dir. Mach einfach so weiter, lass Dich von den politischen Entwicklungen nie einschüchtern. Deine Blogs verhelfen bestimmt vielen Lesern zu mehr Selbstbewusstsein.

    Beste Grüsse aus Westfalen

  • Nachdem heute in den Medien einmal mehr vor der Türkei gewarnt wurde, habe ich nach etwas Positiven über die Türkei gesucht und dies hier gefunden. Danke erstmal dafür. Ich liebe die Türkei als Urlaubsland und unser 3 Generationen-Urlaub im Oktober wurde schon vor Monaten gebucht. Ich bin Deutsche lebe aber in der Schweiz. Ich muss sagen das in dem schweizer Medien bei weiten nicht so negativ berichtet wird wie in den deutschen Berichten. Ich habe an den Türkeiurlaub im Herbst 2016 nur tolle Erinnerungen. Wobei ich selbst auch immer Direktflüge nach Antalya buche, über Istanbul dauert es mir zu lang. Condor fliegt im übrigen auch direkt nach Antalya. Danke also nochmal für deine tollen Empfehlungen und Tips.

    • Hallo Kalira,

      Danke!

      Ja, die Medienberichte in Deutschland, der Schweiz und Österreich fallen sehr unterschiedlich aus, leider.

      Ich wünsche dir einen schönen Urlaub in der Türkei im Oktober!

      lg Thomas

  • Hallo :)

    Wir fahren bzw fliegen am 30.7.17 in den Türkei Urlaub. (Side)
    Ich freue mich echt total auf den Urlaub aber ein bisschen mulmig ist mir schon.
    Trotzdem vielen dank für deine Arbeit hier und ich werde dem Getränkeautomaten meiden :D

    Vllt kannst du mir ja sagen wie die Lage momentan in side aussieht

    Viele Grüße :)

    • Hallo Theres,

      die einfachste Möglichkeit um sich selbst ein Bild zu machen ist Instagram. Dort laden Urlauber im Minutentakt neue Bilder aus der Region hoch. So kannst du dich selbst davon überzeugen, wie es aktuell in Side ausschaut.

      Suche auch nach dem Standort deines Hotels oder einem passenden Hashtag. Du findest mit Sicherheit auch neue Bilder aus dem Hotel.

      Sonst kann ich dir sagen, dass dieses Jahr schon deutlich mehr als 1. Million deutsche Urlauber in der Provinz Antalya waren. Ich war dieses Jahr selbst schon mehrere Male in Side. Das Leben geht dort ganz normal weiter.

      lg Thomas

  • Wir reisen als Familie seit 20 Jahren in die Nähe von Ölüdeniz. Ich lasse mir die schönsten Wochen des Jahres nicht durch die Presse mit ihren Horrornachrichten vermiesen. Wir reisen in 3 Wochen wieder und fliegen direkt nach Dalaman, wo viele liebe Menschen auf uns warten. Und ganz viel blaues Meer und Sonnenschein.

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