Die im Meer vor Kekova versunkene antike Stadt Simena

Aktualisiert 6. Juni 2018 von Thomas Mooslechner

Kekova ist eine Insel an der Lykischen Küste, in der Provinz Antalya.

Sie ist für ihre nach einem Erdbeben im Meer versunkene 2.400 Jahre alte Stadt Simena und die Restaurants im 18 Einwohner zählenden Ort Kaleköy berühmt.

Die Ausflugsfahrten nach Kekova und Kaleköy starten vom kleinen Hafen Ücagiz.

Ücagiz ist ein kleines türkisches Dorf. Es gibt dort nur ein paar alte Häuser, eine Moschee und den Hafen. Die gesamte Siedlung lebt von den täglich ankommenden Ausflugsbussen. Sie fahren von der gesamten Türkischen Riviera und Türkischen Ägäis nach Kekova.

In Ücagiz siehst du auch schon ein paar Überbleibsel von Simena. Östlich des Hafens stehen auf einem Hügel alte Lykische Steinsarkophage. Sie haben zur Nekropole von Simena gehört.

Das Stadtgebiet Simenas lag zwischen Ücagiz, Kaleköy und der Nordküste von Kekova.

Burg Kaleköy (Simena) und das Dorf Keleköy.
Das Dorf Kaleköy und die Burg

Mit einem Schiff nach Simena und Kekova

Die Rückseite der Burg oberhalb des Dorfes Kaleköy ist vom Hafen in Ücagiz gut zu erkennen. In diese Richtung fahren die Boote aus dem Hafen los. Am Weg kommst du an einer 20 mal 10 Meter großen Insel vorbei. Sie ist früher einmal eine Erhebung im Stadtgebiet von Simena gewesen. Heute ist sie einer der wenigen Punkte der Stadt, die noch aus dem Wasser herausragen.

Die Insel muss vor dem Erdbeben, dass Simena im 10. Jahrhundert bis zu 60 Meter unter der Wasseroberfläche verschwinden hat lassen, zu einem der höchsten Punkte der Stadt gehört haben. Sie ist für mich ein Symbol der Stärke des damaligen Bebens.

Ab der kleinen Insel dauert es noch einmal fünf Minuten, um zum Hafen von Kaleköy zu gelangen. Das kleine Dorf ist auf einer Halbinsel gebaut worden, die früher ein Bestandteil von Simena gewesen ist.

Lykische Steinsarkophage stehen an der Küste von Ücagiz am Meer auf einem kleinen grün bewachsenen Hügel.
Lykische Steinsarkophage Ücagiz

An der Einfahrt zum Hafen kannst du unter Wasser Teile der Stadtmauern erkennen. Links neben dem Hafen steht ein Steinsarkophag im Wasser. Er ist eines der beliebtesten Postkartenmotive aus Kekova / Simena.

Kaleköy ist nur noch wegen des Tourismus bewohnt. Es gibt in dem kleinen Dorf mehr Gästebetten als Einwohner. Und die sind für die Türkei ziemlich teuer. Eine Übernachtung ohne Essen kostet in Kaleköy mehr als 90 Euro. Die Restaurants sind ebenfalls nicht günstig. Ein normales Mittagessen ist teurer als in Deutschland.

Zur Insel Kekova oder in Simena bleiben?

Es kommt darauf an welche Tour du gebucht hast. Die typischen Ausflugsfahrten die es nach Kekova / Simena in Kombination mit den Ruinen von Myra gibt, haben meistens keinen Zwischenstopp zum Essen in Kaleköy eingeplant.

Deswegen fahren die Schiffe nur kurz zum Hafen, damit du dir das kleine Dorf aus der Entfernung anschauen kannst.

Ab Kaleköy fährst du noch einen Kilometer bis zur Nordseite von Kekova. Die Boote fahren ziemlich nahe an die Küste heran. Sie sind meistens nur fünf bis zehn Meter von Kekova entfernt.

An der Küste siehst du Stiegen und Mauern, die in den Stein gehauen worden sind. Manche davon sind auch gemauert worden. Sie stehen teilweise am Land, im Wasser oder sind unter der Wasseroberfläche zu sehen.

 

An Kekovas Küste ist das Tauchen, Schnorcheln und Schwimmen nicht erlaubt. Mich ärgert das jedesmal. Die kleinen Buchten entlang der Insel schauen zu verlockend aus. Das Verbot kann ich trotzdem verstehen. In der Vergangenheit haben Taucher oft Gegenstände vom Meeresboden mitgenommen.

Das Tauchverbot hat aber auch andere Gründe. Die Insel steht seit einigen Jahren zusammen mit dem umliegenden Meeresgebiet auf einer Fläche von 260km² unter Naturschutz.

Damit du trotzdem sehen kannst, was es noch alles Unterwasser gibt, haben die Ausflugsschiffe eine durchsichtige Glasplatte an der Unterseite des Schiffsrumpfs. Durch sie kannst du sehen, was unterhalb des Schiffes passiert. Das geht nur so lange es stehen bleibt. Die während der Fahrt entstehenden Wasserblasen behindern die Sicht durch das Glas.

An der Küste Kekovas halten die Schiffe ein paar Mal an, um dir eine Gelegenheit zu bieten direkt ins Wasser hinunterschauen. Ich habe leider davon keine guten Fotos machen können.

Du siehst am Meeresboden verstreute Reste von Vasen, Teller, Mauerreste und verschiedene andere Gegenstände.

Blick durch eine Glasscheibe im Rumpf des Bootes auf den Meeresboden. Dort sind Vasen, Teller und andere Gegenstände aus der antiken Stadt Simena zu sehen.
Blick ins Wasser: Teller, Vasen und alle möglichen anderen Gegenstände sind zu sehen

Die Schiffe halten etwas abseits von Kekova für eine Pause zum Schwimmen. Im kristallklaren Wasser siehst du interessante Dinge unter Wasser. Manchmal begegnest du sogar einer Meeresschildkröte. Du solltest auf keinen Fall Gegenstände vom Meeresgrund mitnehmen. Auf die unerlaubte Ausfuhr von Kulturgegenständen aus der Türkei stehen hohe Haftstrafen!

Dein Ausflug zur Insel

Ausflüge nach Kekova kannst du aus allen Touristenorten an der Südküste buchen. Sie sind meistens mit einem Besuch in den Ruinen von Myra und der Grabeskirche von Nikolaus von Myra verbunden.

Du kannst einen Ausflug entweder bei deinem Reiseleiter im Hotel, einem der lokalen Tourveranstalter oder online mit Getyourguide buchen.

Thomas Mooslechner


Hi, ich bin Thomas. Schön, dass Du hier bist! Ich verbringe jedes Jahr viele Monate in der Türkei. Meine gesammelten Tipps und Erfahrungen findest Du im Türkei Reiseblog. Folge mir auf Facebook, Twitter und Instagram!

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