Yapadapadu!
Das Lieblingswort von „Cave Man“ Recep ist Programm. Er spielt gerne mit den Anspielungen auf Fred Feuerstein und Höhlenmenschen.
„Cave Man“ – steht auch am Eingang seines sechsstöckigen Höhlenhauses.
Recep hat mir das Innere seines Haus gezeigt und erzählt ein wenig von seinem Leben in Kappadokien.
Das Innere von Receps Höhlenhaus in Kappadokien
Receps Höhlenhaus befindet sich in einem sechsstöckigen Feenkamin, direkt unterhalb der Festung Uchisar. Er wohnt und arbeitet darin das ganze Jahr über.
Zusammen mit seiner Familie betreibt Recep ein Cafe, mit einem Gastgarten vor dem Höhlenhaus.
Laut Recep ist sein Feenkamin zumindest seit einigen Jahrhunderten bewohnt. Ich war in seinem Haus zusammen mit einem Archäologen während einer Rundreise durch Kappadokien.
Er meinte, dass das Haus vermutlich seit der Zeit der Byzantiner – vor 1.600 bewohnt ist.
Die Einrichtung ist auf den ersten Blick ziemlich einfach.
Du gehst zuerst auf einer Treppe ins erste Stockwerk. Darin befinden sich zwei Sitzecken, die mit Polstern und türkischen Teppichen ausgelegt sind.
Daneben ist eine kleine Küche in der Recep und seine Frau türkischen Tee und andere Kleinigkeiten für Gäste macht.
Im ersten Stockwerk ist noch Glas in den Fenstern. Das ändert sich in den restlichen Räumen des Höhlenhauses.
Damit du ins nächste Stockwerk gelangst, musst du eine Steile Treppe hinauf gehen. Kopf einziehen!
Die Luke ins nächste Stockwerk sieht so aus:
Durch eine Luke in die oberen Stockwerke
Im nächsten Stockwerk fehlt die Wanderverkleidung des unteren Wohnraums.
Hier siehst du einige klassische Einrichtungsgegenstände der Höhlenhäuser. Regale? Schränke? Kommode? Überflüssig!
Hau einfach in den weichen Tuffstein deine eigenen Möbel hinein, so wie du sie brauchst.
In den Fenstern der oberen Stockwerke ist kein Glas mehr. Ich habe keine Ahnung, wie das im Winter geht. Recep wohnt hier immerhin das ganze Jahr.
Die Luken zwischen den einzelnen Stockwerken isolieren vermutlich die unteren Räume gut ab. Angenehm ist das im Winter ziemlich sicher nicht.
Recep meinte, dass seine Frau und die Kinder mitunter deswegen im Winter in Uchisar wohnen. Das liegt auch am Schulweg, es gibt keinen Bus von seinem Höhlenhaus in die Schule.
Dabei steht Receps Feenkamin eigentlich direkt an einem der Hot-Spots von Uchisar – aber für Reisende.
In den nächsten Stockwerken gibt es wieder mehr Einrichtungsgegenstände und einen tollen Ausblick zu sehen.
Richtig gemütlich ist es in den oberen Stockwerken. Das zweite und dritte Stockwerk ist noch ziemlich spartanisch eingerichtet.
Hier findest du zum Beispiel eine sehr gemütliche Sitzecke, mit Polstern und Teppichen.
Oberstes Stockwerk mit einer Sitzecke
Im Sommer und Winter darfst du hier hochgehen und ein Glas Cay trinken.
Backpacker lässt Recep manchmal am Abend kostenlos im obersten Stockwerk übernachten. Seine Empfehlung: eine Flasche Raki mitnehmen…
Ich kann mir das als Spaß für eine Nacht gut vorstellen. Wer will nicht einmal eine Nacht in einem Höhlenhaus verbringen?
Okay. Es gibt dafür natürlich noch die vielen Höhlenhotels in Kappadokien, so ein Haus ist aber etwas anderes.
Damit du dir besser vorstellen kannst, wo das Höhlenhaus von Recep liegt, zeige ich dir den Ausblick aus dem Fenster…
… und der kann sich sehen lassen!
Der Blick zu den Nachbarn des Höhlenhaus
Im ersten Bild siehst du die Nachbarhäuser und die Straße zu Receps Haus. Leider gerade nicht mehr auf dem Bild ist der Gipfel des 3.900m hohen Vulkans Erciyes Dagi. Er wäre am linken Bildrand.
Der Blick aus dem südlichen Fenster schaut aus wie nicht von dieser Welt.
Hier siehst du die Festung Uchisar auf der rechten Seite und die danebenliegenden Feenkamine, die Hälfte davon ist noch bewohnt.
Ich finde diese Höhlenhäuser in Kappadokien extrem faszinierend.
Es ist alleine der Gedanke, dass in diesen Räumen vermutlich schon vor 1.600 Jahren Menschen wohnten. Sie lebten in Feenkaminen oder in den unterirdischen Städten Kappadokiens, wie Derinkuyu, die mehrere Stockwerke in die Erde hinabreichen.
Der Gastgarten und die Nachbarn
Es zahlt sich auch aus die Nachbarschaft von Receps Höhlenhaus zu erkunden.
Dazu gehören die anderen Feenkamine und die Festung Uchisar. Du siehst die Festung direkt vom Gastgarten vor Receps Höhlenhaus.
Ich zeige dir das kurz in Bildern:
Du gelangst aus der Festung Uchisar durch einen Schotterweg hinunter dem Cafe.
Dafür solltest du ordentliche Schuhe tragen oder mit dem Auto auf der normalen Straße zu Receps Höhlenhaus fahren.
Der Weg schaut so aus:
Es zahlt sich wirklich aus den kleinen Weg von Uchisar hinunter zu gehen. Du siehst einige großartige Bauwerke und alte Höhlenhäuser am Weg.
In manche kannst du einfach so hineingehen, weil sie verlassen sind.
Am Weg steht auch ein modernen, frisch renovierter Feenkamin.
Solche Immobilien kosten in Kappadokien ziemlich viel.
Du kannst dir noch heute einen Feenkamin kaufen und ihn von einer Spezialfirma aushöhlen lassen. Das dauert angeblich nur zwei Wochen.
Exklusive Immobilien am Weg
Zwischen dem renovierten Höhlenhaus und Receps Cafe steht noch ein richtiges Highlight aus der Türkei: eine Polizeistation in einem Höhlenhaus. Sie taucht regelmäßig in internationalen Zeitungen auf, als einer der außergewöhnlichsten Polizeigebäude der Welt.
Ich habe leider nur ein Foto im Gegenlicht machen können:
Du siehst also, es leben und arbeiten tatsächlich noch viele Menschen in den Höhlenhäusern Kappadokiens.
Das liegt aber auch daran, dass die gesamte Gegend und die Höhlenhäuser zusammen mit den Feenkaminen unter Denkmalschutz stehen.
Du findest Receps Höhlenhaus unter folgender Adresse: Peri Cafe Cave Man (Google Maps): Uçhisar, 50240 Merkez/Nevşehir Merkez/Nevşehir, Türkei.
Das Cafe ist das ganze Jahr über offen.
Falls du selbst einmal in einem Höhlenhaus wohnen willst, dann findest du hier einige empfohlene Hotels in Kappadokien.
Hast du selbst schon einmal die Höhlenhäuser in Kappadokien gesehen? Wie findest du sie?
Hallo Thomas,
dein Bericht über Kappadokien hat mir sehr gut gefallen. Auch ich liebe die Türkei und Kappadokien hat mich so fasziniert, dass ich schon 3 mal dort hin gereist bin. Es gibt immer etwas Neues zu entdecken.
Ich fliege jetzt nächste Woche Dienstag nach Izmir und von dort aus geht es weiter nach Kusadasi, diese Ecke hast du sicher auch schon bereist. Mir gefällt es dort um einiges besser als in Antalya!
Warst du schon in dem kleinen Dorf Sirince, wunderschön. Es liegt oberhalb von Selcuk.
Ich wünsche dir weiter viel Erfolg mir deinem Türkei- Reiseblog und nun ja, vielleicht bis irgendwann.
Liebe Grüße
Katja
Hallo Katja,
danke für deine Nachricht.
Ja. Ich kenne Kusadasi. Das letzte Mal war ich dieses Jahr im März für zwei Tage in der Gegend: Selcuk, Ephesos, etc.
Die Gegend hat absolut ihren Reiz und ist wirklich anders als Antalya.
Ich wünsche dir einen schönen Urlaub an der Ägäisküste!
lg Thomas