Syedra war eine antike Stadt im rauen Kilikien.
Die Ruinen befinden sich rund 20km östlich der Innenstadt von Alanya. Sie stehen auf einem Hügel, direkt am Meer, mit einem großartigen Ausblick.
Ich zeige dir hier die schönsten Orte in den Ruinen von Syedra
Die nördlichen Ruinen mit der Kolonnade und Akropolis
In Syedra angekommen fällt die zuerst die Lage der Ruinen auf. Sie stehen direkt oberhalb der Küste, auf einem hohen Hügel.
Der Blick von den Ruinen reicht fast bis nach Gazipasa im Osten und nach Alanya im Westen.
Kolonnaden-Straße und die Akropolis
Das Herzstück der Ruinen ist die Kolonnade im Nordteil von Syedra, direkt unterhalb der Hügelspitze. Hier siehst du Eingänge alter Läden, das große Badehaus, Zisternen, Säulen und ein Monumentalgrab.
Direkt oberhalb der Kolonnade ist die Akropolis. Du erreichst sie leider schlecht, weil die Wege in Syedra ziemlich zugewachsen sind. Mich persönlich stört das nicht. Ich mag die antiken Ruinen der Türkei, die noch natürlicher wirken – ohne große Gehwege und andere Dinge, die von den alten Steinen ablenken.
Weiter geht es mit Gebäuden nahe der Kolonnade.
Große Badehaus und Zisternen
Direkt im Süden der Kolonnade stehen die Mauern des großen Badehauses. Du siehst daneben auch eine Zisterne. Im südlichen Teil von Syedra gibt es die größten Zisternen, ihr Wasser stammt aus einer Höhle in den Ruinen.
Das Badehaus selbst ist noch wirklich gut erhalten. Zumindest, falls man es nach Maßstäben der vielen Jahrhunderte ansieht, die vergangen sind. In Syedra wurden kaum Säulen oder alte Mauern von Archäologen wieder aufgerichtet.
Du siehst die Ruinen also so, wie sie sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelten.
Der Blick von den südlichen Mauern des Badehauses zeigt den unteren Teil der Ruinen und die Küste. Direkt am Meer, dort wo die Straße nach Syedra führte, lag einmal der Hafen der Stadt. Davon ist heute leider nichts mehr am Land zu sehen.Das liegt am Bau der D-400 Schnellstraße Richtung Gazipasa.
Im Meer siehst du nur noch einige Steine, die mit viel Fantasie zum Hafen gehört haben können. Ich habe von einem Reiseführer in Alanya gehört, dass unterhalb des Wassers mehr zu sehen ist. Dafür musst du klarerweise tauchen.
Südlichen Ruinen mit der Tauf-Höhle und Nekropole
Die Ruinen teilen sich in einen nördlichen und südlichen Teil auf.
Den südlichen teil übersiehst du leicht. Du musst dafür entweder im nördlichen Bereich der Ruinen durch einen Feldweg hinuntergehen oder zurück zum Eingangshaus von Syedra gehen.
Der Weg ab dem Eingangshaus ist einfacher. Dafür musst du vom Parkplatz am Eingangshaus 200m Richtung Meer hinunter gehen um zu einem weiteren Weg in die Ruinen zu gelangen.
Im südlichen Teil findest du einige der interessantesten Teile der Ruinen. Und vor allem Orte, die es sonst in wenigen antiken Ruinen der Türkei gibt. Das ist zum Beispiel eine Taufhöhle.
Nekropole mit Sarkophagen und Gräbern
In den Nekropolen von Syedra findest du noch viele natürliche Grabbauten. Einige sind noch nicht ausgegraben. Das trifft zum Beispiel auf dieses Grab zu, unter dessen Boden sich vielleicht noch Gräber verstecken. Wer weiß?
Die bisherigen Ausgrabungsfunde stehen im Archäologischen Museum von Alanya, nahe dem Damlatas Strand in der Innenstadt. Es zahlt sich aus darin eine halbe Stunde oder Stunde abseits des Strandes zu verbringen.
Die erste Höhle in den südlichen Ruinen
Die Berge rund um Alanya sind berühmt für ihre Dutzende Höhlen. Das siehst du auch in den Ruinen von Syedra. Man machte sich in Syedra die Höhlen in der Antike zu Nutzen und integrierte sie in die Architektur der Stadt.
Das Innere der Höhle ist ganz klar von Menschen geformt. Du kannst hier nur 10m hineingehen. Dafür musst du vom Eingang über Geröll klettern.
Direkt am Ende des ersten Raums siehst du eine kleine Türe. Sie ist vielleicht einen Meter hoch. Dahinter geht es vermutlich noch ein wenig weiter.
Ich habe leider den Fehler gemacht, keine Taschenlampe in die Ruinen mitzunehmen. Das oder zumindest ein Smartphone mit einer Taschenlampen-Funktion empfehle ich dir. Das brauchst du auf jeden Fall später für die Taufhöhle.
Das große Stadttor und die Basilika von Syedra
Es lebten vermutlich nicht mehr als 5.000 Menschen in der Stadt. Damit war Syedra im Vergleich zu anderen antiken Städten in der Nähe recht klein.
Trotzdem war Syedra von einer großen Stadtmauer und Verteidigungsanlagen umgeben. Das erkennst du am sehr gut erhaltenen Westtor und den dortigen Mauern.
Direkt neben dem Stadttor siehst du die Ruinen einer byzantinischen Basilika.
Zum Schluss kommt für mich das persönliche Highlight in den Ruinen.
Zuletzt führt dich der Weg durch die Ruinen zur Taufhöhle von Syedra. Darin siehst du wunderschön erhaltene Fresken.
Das ist der Punkt, an dem du eine Taschenlampe oder zumindest eine Kamera mit einem sehr guten Blitz dabei haben sollst.
Direkt in der Höhle habe ich so gut wie nichts gesehen und mich nur mit dem Blitz und den Fotos auf dem Kamerabildschirm orientiert.
Fresken und ein Skorpion in der Taufhöhle
Den Eingang in die Höhle übersiehst du extrem leicht. Er ist gerade einmal einen Meter breit und liegt am Hügel nördlich der Basilika.
Falls du nicht weißt, dass es dort etwas zu sehen gibt, gehst du mit Sicherheit vorbei.
Ohne eine Taschenlampe erkennst du die Fresken und Strukturen in der Höhle nicht. Hier siehst du die kleine Kapelle mit dem Taufbecken, auf der noch gut erhaltene Fresken zu sehen sind.
Ein zweiter Durchgang führt in einen eingestürzten Teil der Höhle. Dahinter liegen Steine am Boden und Sand.
Du siehst auf den am Boden liegenden Steinen eindeutig Farben. Sie müssen einmal zur Decke der Höhle gehört haben.
Hier habe ich ein Freske aus der Nähe fotografiert. Es ist selten, solche Orte in der Türkei zu finden. Das liegt daran, dass solche Fresken während des christlichen Bilderstreits oft der Zerstörung zum Opfer vielen.
In Syedra überlebten die Bilder wegen ihrer versteckten Lage. Besonders auffällig ist übrigens der Unterschied zwischen Fresken mit der Abbildung von Menschen oder nur geometrischen Formen, in den Höhlenkirchen von Kappadokien.
Ein kleines Detail habe ich erst beim Bearbeiten der Fotos aus Syedra entdeckt – einen kleinen Skorpion.
Den kleinen „Kerl“ habe ich erst nachher auf meinen Fotos aus der Höhle entdeckt. In der Höhle war es zu dunkel und auf dem Bildschirm meiner Kamera habe ich ihn auch nicht gesehen.
Es fehlt leider ein Vergleich für die Größe des Skorpions, weil ich das Foto stark vergrößern musste, damit man ihn gut sieht. Er ist etwa 5cm lang.
Damit habe gleich einen ersten Tipp für einen Ausflug nach Syedra: trage ordentliche Schuhe. Meine Begleitung hatte nur Flip-Flops in der Höhle an.
Ausflug nach Syedra planen:
Die Ruinen von Syedra liegen 20km östlich der Innenstadt von Alanya. Du fährst einfach auf der D-400 Richtung Alanya und folgst den braunen Schildern mit der weißen Aufschrift „Syedra“.
Die antike Stadt gehört zu den weniger besuchten Sehenswürdigkeiten in Alanya. Das finde ich gut. Du hast deswegen oft die Ruinen für dich alleine.
- Der einzige organisierte Ausflug nach Syedra bringt dich am Rücken eines Pferdes zu den Ruinen.
- Du musst dir sonst einen Mietwagen organisieren. Die Straße ist frisch asphaltiert.
- Es gibt leider keine öffentlichen Verkehrsverbindungen aus Alanya zu den Ruinen.
- Du kannst zu Fuß über Wanderwege nach Syedra gelangen. Karten und Pläne der Wege gibt es in den großen Hotels auf Vorrat oder sonst in der Touristeninformation nahe der Damlatas Höhle in Alanya.
- Nimm dir Wasser, was zum Essen, ordentliche Schuhe und eine Taschenlampe nach Syedra mit.
- Im Eingangshaus steht derzeit kein Wächter, der Eintritt ist kostenlos. Die Toilette daneben funktioniert.
Hast du die Ruinen von Syedra schon gesehen? Wie haben sie dir gefallen?
Der Beitrag entstand zusammen mit ALTAV (Alanya Tourism Promotion Foundation).