Alara: Karawanserei, Fluss und der Weg auf die Burg

Aktualisiert 11. Juni 2022 von Thomas Mooslechner

Alara, dass ist zuerst einmal die Burg und Karawanserei in einem schmalen Tal nahe Alanya.

Ich habe die Karawanserei, ein kleines Restaurant mit einem Fischteich und die Burg besucht.

Leider ist es schwierig auf die Alara Burg zu gelangen, sogar mit Unterstützung eines Reiseführers aus Alanya…

Ein Tag in Alara

Der Blick von den Ruinen der Burg auf das Alara Tal.

Du musst ab Alanya oder allen anderen Badeorten an der Türkischen Riviera zuerst auf der D-400 Schnellstraße nach Okurcalar fahren.

Dort führt eine Straße direkt zur Alara Karawanserei und Burg. Der Weg ist wie immer mit den braunen Hinweisschildern markiert.

Du kannst dich nicht verfahren. Die Straße führt ab Okurcalar direkt zur Karawanserei.

Alara ist zuerst einmal wegen der alten Karawanserei bekannt

In der Alara Karawanserei fanden viele Jahre lange Türkische Nächte statt. Es gab auch kleine Läden mit Souvenirs. Inzwischen steht die Karawanserei leider leer.

Der Eingang der Festungsartig gebauten Alara Karawanserei.
Eingang der Karawanserei

Laut Aussage der Restaurantinhaber daneben, liegt es daran, dass türkische Nächte nicht mehr so beliebt sind. Vermutlich hängt es auch damit zusammen, dass die großen Clubanlagen inzwischen eine türkische Nacht, einmal pro Woche auf dem Unterhaltungsprogramm stehen haben.

Das Innere der Alara Karawanserei darfst du trotzdem besichtigen – kostenlos.

Halle nach dem Eingang der Karawanserei.

Die Karawanserei stand entlang einem alten Handelsweg aus Zentralanatolien an die Südküste. Der Weg gehörte auch zur Seidenstraße.

Im Inneren der Karawanserei siehst du noch den großen Hauptraum in dem die Karawanen lagerten.  Direkt von dort aus führen links und rechts Gänge in den überdachten Bereich der jahrhundertealten Karwanserei. Darin konnten die Händler ihre Waren verstauen und schlafen.

Das Innere der Karawanserei besteht aus mit Bögen gesützten Hallen in denen Tische stehen.

Zur Zeit der Seldschuken – aus der auch die meisten Gebäude der Alara Burg stammen – durften Karawanen drei Tage kostenlos in allen Karawansereien übernachten.

So konnte sie auf andere Karwanen warten oder sich erholen. Damals war es nicht so einfach, sich pünktlich mit anderen Händlern zu treffen.

Falls man einmal eine Karwane nicht treffen konnte, gab es auch Möglichkeiten um seine Waren in einer Karawanserei für andere Händler zu lagern.

Die Alara Burg – keine einfache Aufgabe

Ich habe mir schon vor einige Zeit in den Kopf gesetzt auf die Alara Burg zu klettern. Ich finde die Geschichte der Burg und ihre einmalige Lage und Architektur extrem interessant.

Leider habe ich aber nicht mit den Hindernissen am Weg gerechnet.

Dazu komme ich gleich…

Der Blick auf die Alara Burg, sie steht auf einem hohen Hügel in einem schmalen Tal.
Alara Burg

Zur Alara Burg hat mich Kemal, ein Reiseführer aus Alanya begleitet. Ich habe die Tour zusammen mit der Alanya Tourism Promotion Foundation organisiert. Ihr geht es darum das Alara Tal bekannter zu machen.

Zusammen mit Kemal habe ich mich zu Fuß auf den Weg von der Karawanserei zur Burg gemacht.

Bedeutet: du kannst nicht direkt mit dem Auto zur Burg fahren. Du musst dafür ungefähr 20 Minuten zu Fuß gehen, bis du an einem Feld angelangt bist. Dort geht es durch einen Feldweg weiter bis an den Fuß des Burgberges.

Ab hier bist du verloren, falls du dich nicht auskennst. Ohne Kemal hätte ich vermutlich stundenlang nach dem Weg auf die Burg gesucht.

Deswegen beschreibe ich den Weg so genau wie möglich in Bildern, Worten und einer Karte.

 

Der Weg auf die Alara Burg

Du musst zuerst bis zum Ende der normalen, asphaltierten Straße von der Karawanserei Richtung Burg gehen. Ich habe den Ort auf der Google Maps Karte in rot markiert.

Danach führt ein Weg durch ein Feld Richtung Burgberg.

Ein Schotterweg führt durch ein Feld.
Schotterweg durch das Feld
Ein schmaler Wanderweg führt durch ein Feld.
Weg wird schmaler…

Hier siehst du die ersten Ruinen, direkt am Alara Fluss. Der Fluss ist übrigens im Frühling und Herbst für Rafting Boote geöffnet.

Das macht den Fluss zu einer guten Alternative zum Küprülü Canyon nahe Side.

Der türkisblaue Alara Fluss und die weißen Sandbänke am Flussufer.
Alara Fluss

Du musst bis zu diesem Punkt am Fluss gehen und dann weiter durch das Gestrüpp auf den Burgberg klettern.

Mit klettern meine ich, du musst dich durch Sträucher, Bäume und Gras durchschlagen. Einen richtigen Weg gibt es ab diesem Punkt nicht mehr.

Das Problem ist hier folgendes:

Anstatt einem richtigen Weg führt ein Höhlengang zur Alara Burg hinauf. Der erste Teil am Fluss ist leider eingestürzt.

Eine eingestürzte Stelle des Gangs ist weiter unten nahe dem Fluss zu sehen. Der Gang führte einmal bis zu ihm hinunter. Dort gab es wohl auch einen ordentlichen Eingang.

Aber wie gesagt, der Gang ist im unteren Bereich eingestürzt.

Deswegen musst du weiter auf den Burgberg hinaufgehen.

Dort kommst du durch das Gestrüpp zu einem vermeintlich, gepflasterten Weg. Folge ihm einige Meter. Du findest dann schnell heraus, dass du auf dem alten Steintunnel gehst.

Denn du findest an der Stelle gleich wieder einen eingestürzten Teil des Tunnels. Hier kannst du hineingehen und dich auf den Weg über steile Treppen zu der Burg zu machen.

Ein gemauerter Tunnel aus Steinen im Wald. Im Hintergrund ist der Fluss zu sehen.
Eingestürzte Tunnel mit dem Fluss im Hintergrund.

Vorsicht!

Ab hier brauchst du eine Taschenlampe, gute Kondition und solltest schreckfrei sein. Im Tunnel leben ziemlich viele Fledermäuse an der Decke.

Der Tunnel ist etwa zwei Meter hoch. Du musst dich also nicht bücken.

Der Eingang in den dunklen Tunnel.
Eingang in den Tunnel

Ich habe leider kein gutes Bilder der Fledermäuse  machen können, nur vom Tunnel. Mit dem Blitz hätte ich sie zu viel erschreckt.

Sie sind so schon wie wild über unseren Köpfen geflogen.

Es hängen Fledermäuse in einem dunklen Tunnel.
Fledermäuse an der Decke
Der Tunnel ist etwa 2 Meter hoch und führt durch das dunkle auf die Burg hinauf.
Der Tunnel

Es führen geschätzt 200 steile Stufen bis auf das erste Level der Burg hinauf. Der nächste Tipp ist an dieser Stelle unbedingt Wasser dabei zu haben. Am besten einen Liter oder mehr. Das brauchst es für den restlichen Weg.

Das Ende des Tunnels auf die Alara Burg.
Ende des Tunnels

Das Ende des Tunnels bringt dich zu einem schmalen Weg, der zum Torhaus führt.

Der untere Teil der Alara Burg

Der Eingang in das Torhaus der Burg ist höchstens 1,50m hoch.

An der Stelle habe ich mich schon gefragt, wie es die Soldaten im Mittelalter mit ihren Rüstungen auf den Berg schafften. Zusammen mit den schweren Rüstungen muss das extrem anstrengend gewesen sein.

Ich will gar nicht daran denken, was wäre, falls irgend jemand diese Burg angreifen möchte. Das muss vollkommen unmöglich gewesen sein. Testen konnte es nach der Eroberung der Südküste durch die Seldschuken niemand.

Danach belagerte keine Armee die Burg.

Das Eingangshaus in die Burg.
Rechts, der Eingang in die Burg.

Freiwillig wollte in friedlichen Zeiten mit Sicherheit niemand von der Burg hinuntergehen. An der Stelle hast du aber erst das erste Drittel des Weges hinter dir.

Du hast in dem Teil schon einen unglaublichen Ausblick auf das Alara Tal, bis zum Meer in Okurcalar hinunter.

In dem Bereich stehen Ruinen von Häusern.

Du siehst auch in den Fels gegrabene Räume. Ich kann leider nicht sagen, wozu die Räume dienten. Kemal wusste es auch nicht.

Ich zeige dir das ganze einmal in Bildern:

Die Ruinen und Mauern der Burg.
Ruinen in der Burg

Die Ruinen der Alara Burg auf dem ersten Level

Hier beginnt das nächste Rätselraten.

Wo geht es weiter auf den Burgberg hinauf?

Ich habe es zuerst mit Kemal auf der östlichen Seite der Burgmauern probiert. Dort gelangst du auf den Mauern der Burg ziemlich weit hinauf. Leider stehst du dann an den Felswänden an.

Die Ruine eines Turms im östlichen Teil der Alara Burg in der Türkei.
Östliche Teil der Burg

Dann haben wir es auf der westlichen Seite probiert. Hier führt ein ordentlicherer Weg auf den Mauern hinauf.

Du musst aber aufpassen, weil du oberhalb von einigen alten Räumen gehst. Die alten Gewölbe sind nicht mehr so stabil.

Du siehst manche eingestürzte Teile. Vermeide darüber zu gehen, bis du zu den Mauern der Burg gelangst.

Eingefallene Mauern der Burg
Eingestürztes Gewölbe

Hier kannst du dann noch einmal weiter hoch gehen, bis du wieder anstehst. Bis zu dem Punkt war ich mit Kemal schon zwei Stunden unterwegs.

Okay – es ging wieder zurück…

Keine Chance auf den westlichen Mauern oder im östlichen Teil hochzuklettern:

Dafür hätten wir eine ordentliche Kletterausrüstung gebraucht.

Der Weg auf den Mauern führt höher auf die Burg.
Weg auf den westlichen Mauern
Der Ausblick auf das Tal von den westlichen Mauern.
Ausblick auf das Tal von den westlichen Mauern

Danach haben wir es noch einmal in der Mitte versucht. Auch hier haben wir leider keinen Weg auf die mittlere Ebene der Burg gefunden.

Kurz und gut, leider haben wir unseren Trip auf die Spitze der Alara Burg an diesem Punkt aufgeben müssen. Das lag auch an einem Termin, am späteren Nachmittag.

Das hätten wir vielleicht schon vorher machen sollen…

Auf dem Rückweg haben wir noch im Restaurant direkt neben der Alara Karawanserei gegessen.

Der Inhaber meinte, dass der Weg auf die Burg durch den mittleren Bereich der Burg führt. Direkt oberhalb des großen Gebäudes in der Mitte muss man durch das Gestrüpp gehen.

Danach führt ein Weg im Zick-Zack-Kurs weiter auf die zweite Ebene hinauf. Ich weiß es für das nächste Mal…

Dann hole ich mir aber auch gleich Tipps um von der zweiten auf die dritte Ebene der Burg zu gelangen. Meine Empfehlung an der Stelle: falls du auf die Burg gehen willst, lege vorher einen Stopp im Restaurant ein.

Der Blick auf den Teich, das Restaurant und die Alara Burg im Hintergrund.
Teich, das Restaurant und die Burg im Hintergrund.

Kemal meinte, dass er selbst nach Informationen gesucht hat, um auf die Burg zu gelangen. Es gibt zum Beispiel einige Youtube-Videos mit erfolglosen Versuchen. Unter seinen Reiseführer-Kollegen kannte auch niemand den Weg.

Zum Restaurant gehört auch ein kleiner Teich aus dem du deine eigenen Fische fangen darfst. Die Köche des Restaurants braten sie dann auf dem Grill für dich.

Sehr lecker!

Die Burg und das Tal gehört für mich derzeit auf jeden Fall zu den Geheimtipps unter den Sehenswürdigkeiten in Alanya. Deswegen versuche ich in nächster Zeit noch einmal auf die Spitze des Burgberges zu klettern.

Hast du es schon versucht oder einen Tipp dazu?

Schreib mir einfach unten in den Kommentaren!

Ich freue mich von dir zu hören!

Thomas Mooslechner


Hi, ich bin Thomas. Schön, dass Du hier bist! Ich verbringe jedes Jahr viele Monate in der Türkei. Meine gesammelten Tipps und Erfahrungen findest Du im Türkei Reiseblog. Folge mir auf Facebook, Twitter und Instagram!

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  • Inzwischen (2018) stehen vor der Burg „Betreten-verboten“ und „Lebensgefahr“- Schilder.
    Großteil des Tunnels ist Trümmerfeld, wo man teils auf allen Vieren…
    Mit guten Kletterschuhen und Technik kommt man schon bis ganz hoch, würde aber
    Seil bei ungeübten Mitgängern empfehlen. Anstrengend bei Hitze.

  • War gerade ganz oben (November 2018). Es ist relativ einfach, da der Weg mit roten Pfeilen markiert ist (teils schon ziemlich ausgewaschen). Der Tunneleingang ist unten am Fluß am Ende des Trampelpfades. Im ersten Teil ist der Tunnelweg zwar über Geröll aber ansich kein Problem. Im zweiten Teil (die Tunneldecke ist etwa mittig offen) geht es über große Stufen weiter. Der Aufstieg zur oberen Burg beginnt links von mittleren größeren Gebäude. Im zick zack auf nen Trampelfad. (Die Pfeile helfen hier) später geht es mit Stufen auf nen eindeutigen Weg weiter bis zur mittleren Burgmauer. Auch hier wieder durch eine Art Torhaus durch. Weiter hinten geht es dann wieder links hoch (auf den Pfeil achten). Bis hier war alles easy und für jeden machbar. Ab jetzt wird es wirklich gefährlicher. Steil geht es im zick zack nach oben. Links hat man jetzt eine Felswand, an der man sich gut hochziehen kann. Kurz vor der Burgmauer (ca. 15m) hat man die wahl. Rechts (pfeil) geht es einfacher. Links muss man um den Fels rum und dann eine steile Platte hoch (rutschgefahr!). Verpennt man den Abzweig und geht den vermeintlichen Trampelfad weiter, endet man direkt vor der Mauer. Zeit vom Parkplatz an den Ständen bis hoch ca. 45 Minuten bei guter Kondition. Aber Achtung der Abstieg im oberen Teil ist aufgrund des Sandes auf den Felsen schwieriger und gefährlicher. Kletterausrüstung ist nicht notwendig, wenn man besonnen vorgeht.

    • Hallo Steffen

      Danke für deine ausführliche Beschreibung der Tour auf die Spitze der Burg. Das ist auf jeden Fall sehr hilfreich für alle die sich auf den Weg machen wollen.

      lg Thomas

  • Hallo,
    wir waren gestern ganz oben. Die roten Pfeile funktionieren wirklich gut. Am Ende haben wir einen übersehen und sind daher die steile Felsplatte links hoch, die Steffen beschrieben hat. Auf dem Rückweg haben wir dann den einfacheren richtigen Weg gefunden.
    Durch die angenehmen Temperaturen jetzt im April war es gut machbar.

    Wichtig ist es, auf die roten Pfeile zu achten. Dann klappt der Weg gut.

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