Die Ruinen von Termessos: Das „Machu Pichu“ der Türkei sehen

Aktualisiert 22. August 2023 von Thomas Mooslechner

Termessos, die Festungsstadt in den Bergen des Taurus gehört für mich zu den schönsten antiken Städten der Türkei.

Solymer – so nannte Homer die Einwohner von Termessos in der Ilias – der Geschichte von Troja. Die Krieger von Termessos hatten einen besonderen Ruf.

Die Festungsstadt soll uneinnehmbar gewesen sein. Tatsächlich gelang es niemandem, nicht einmal Alexander dem Großen, den Persern oder Römern Termessos jemals zu erobern.

Termessos: Die uneinnehmbare Festungsstadt im Taurusgebirge

Uneinnehmbar? Das liegt an der einmaligen Lage von Termessos, hoch oben im Taurusgebirge, am Fuß des Berges Solymos. Dort sind die „alten Steine“ der Ruinenanlage auf einer Seehöhe von 1.050 m 1.600 m nahe Antalya verteilt.

Der Ausblick von der rechten, obersten Sitzreihe ins Tal hinunter.
Der Ausblick vom Theater ins Tal hinunter.

Ich zeige dir die Ruinen von Termessos in vielen Bildern, und habe Tipps für einen Ausflug zu den Ruinen im Taurusgebirge.

Rundgang durch Termessos in Bildern, und Tipps für einen Ausflug zu den Ruinen

Das Theater steht auf einem Berggipfel im Taurusgebirge. Zu sehen sind die 5.000 Sitzplätze mit verstreut liegenden Steinen und Reisenden die auf dem obersten Rang des Theaters sitzen. Sie wirken klein.
Das Theater: 5.000 Sitzplätze auf mehr als 1.050m Seehöhe, auf einem unzugänglichen Hochplateau.

Machu Pichu – der Name hängt vor allem mit dem Ausblick vom 5.000 Sitzplätze fassenden Theater von Termessos zusammen. Es steht an einem steilen Berghang im oberen Teil der Ruinen von Termessos.

Das Thearer von Termessos mit 5.000 Sitzplätzen und der Berg Solymos in Antalya, Türkei.
Der Ausblick von der obersten Sitzreihe des Theaters auf das Taurusgebirge
Der Ausblick von der obersten Sitzreihe des Theaters von Termessos auf die Sitzreihen des Theaters von Termessos.
Die Sitzreihen und die Bühne des Theaters.

Die Fotos lassen erahnen, wie es damals gewesen sein muss, Teil einer Vorstellung im Theater von Termessos zu sein. Weit oben in den Bergen. Eine frische Brise weht durch das Gesicht, so wie sie jetzt noch durch die Ruinen bläst. Dazu kommt der einmalige  und Ausblick auf die Bergwelt des Taurus.

Die besondere Lage im Taurusgebirge macht Termessos im Vergleich zu anderen Ausgrabungsstätten zu etwas Besonderem. Es ist die Abgeschiedenheit in den Bergen und die Tatsache, dass es in Termessos bisher kaum Ausgrabungen gab.

Der rechte Teil des Theaters von Termessos mit Blick von den hinteren Sitzreihen auf den Berg Solymos.
Die Natur erobert Termessos zurück.

Die Abgeschiedenheit und die wenigen Ausgrabungen liegen an der Lage von Termessos. Damit du zu den Ruinen gelangst, musst du erst ab Antalya 25 Kilometer zum Eingang des Termessos Nationalparks fahren.

Am Eingang des Nationalparks führt eine acht Kilometer Straße in vielen Serpentinen acht ins Taurusgebirge hoch- zum unteren Teil der Ruinen. Ab dem Punkt geht es noch einmal zu Fuß 30 bis 45 Minuten weiter bis zum Theater von Termessos.

Die Bergstraße nach Termessos führt in vielen Serpentinen steil den Berg hinauf. Neben der Straße sind alte Befestigungsanlagen zu sehen, die einmal zu Termessos gehörten.

Die verstreut liegenden Steinblöcke und alten Mauern von Termesso sind mit Sträuchern und Bäumen überwachsen.
Die alten Steinblöcke sind mit Sträuchern und Bäumen überwachsen.

Die Fahrt zu den Ruinen dauert mit dem Auto vom Eingang des Nationalparks 20 bis 30 Minuten. Manche gehen auch vom Eingang des Termessos Nationalparks zu Fuß zu den Ruinen. Das dauert mindestens zwei Stunden.

Die tatsächliche Stadt fängt auf einem kleinen Plateau in den Bergen an. Dort sind die ersten größeren Ruinen zu sehen. Sie gehören zu einem alten Monumentalgrab – dem Löwengrab – und zum Hadrianstempel von Termessos.

Die zusammengefallenen Reste von zwei Monumentalgräbern in den Ruinen von Termessos.
Die Ruinen des „Löwengrabs“ und eines weiteren Monumentalgrabes, im unteren Bereich von Termessos.
Das Hadrianstor besteht aus einer erhalten gebliebenen Tür, innerhalb eines zerfallenen Gebäudes.
Das Hadrianstor nahe dem Parkplatz von Termessos. Es führt zu den Felsengräbern der Stadt.

Der alte Königsweg von Termessos führt ab dem Löwengrab steil in die Berge hinauf. Er ist jetzt nur noch ein etwas besser befestigter Wanderweg. Früher war er die Hauptstraße in die Oberstadt.

Der Weg führt an den äußeren Stadtmauern von Termessos vorbei. Beim Blick auf die acht bis zehn Meter hohen Mauern wird dir klar, weshalb die Stadt niemals erobert wurde.

Die 10 Meter hohen äußeren Stadtmauern der antiken Stadt Termesso stehen an einem sehr steilen Berghang.
Die äußeren Stadtmauern von Termessos

Dabei sind das erst die äußeren Mauern von Termessos. Doch an diesen Mauern scheiterte schon Alexander der Große. Er soll damals gesagt haben, „dass er seine Armee nicht für ein Adlernest opfern zu will“.

Stattdessen zerstörte Alexanders Armee die zu Termessos gehörenden Olivenhaine und das Umland der Stadt. Danach zog Alexander weiter Richtung Zentralanatolien – zur Stadt Gordeon nahe Ankara, um den gordischen Knoten zu lösen.

Die Ruinen von Termessos und die Natur des Taurusgebirges

Die Lage von Termessos wird dir erst beim Ausblick von den oberen Stadtmauern so richtig klar. Der Blick reicht weit ins Tal hinunter, durch das man nach Termessos geht.

Die inneren Stadtmauern von Termessos sind mehr al 10m hoch. Sie befinden sich an einem schmalen Punkt des Tales, in dem sich die Ruinen von Termessos befinden. Im Hintergrund sie Berggipfel und weitere Teile der Ruinen zu sehen.
Die inneren Stadtmauern, mit Blick auf die obere Stadt.
Der Könogisweg führt an den Ruinen der Stadtmauern von Termessos vorbei.
Der steile Königsweg führte durch die beiden Stadtmauern bis in die Oberstadt hinauf.
Der Ausblick auf das bewaldete Tal unterhalb der Stadtmauern von Termessos.
Der Ausblick von den inneren Stadtmauern auf das darunterliegende Tal.

Der Königsweg teilt sich an den inneren Stadtmauern auf. Nach links führt der Weg zu den alten Villen und Palästen von Termessos – und nach rechts zur Agora und zum Theater. Ein Rundgang durch den linken Teil der Ruinen dauert 15 Minuten.

Die Ruinen des Tors und eines Wachturms an den inneren Stadtmauern von Termesso. Im Hintergrund ist der Berg Solymos zu sehen.
Das Tor durch die inneren Stadtmauern befand sich hier. Im gesamten Waldgebiet auf dem Foto verstecken sich noch viele andere Ruinen. Der Weg führt am linken Bildrand zu alten Villen und Palästen von Termessos.

Danach geht es gemütlich durch den zentralen Teil der Ruinen weiter. Die Steine der alten Gebäude liegen noch immer so, wie sie die Erdbeben der vergangenen Jahrhunderte zerstreut haben. Dazwischen wachsen Bäume, Sträucher und Gras. Wie schon geschrieben, in Termessos gab es keine großen Ausgrabungen wie in den nahen Ruinen von Phaselis, Perge oder in Aspendos.

Durch die Naturbelassenheit vermitteln die „alten Steine“ von Termessos ein besonderes Gefühl. Es kommt eine Art Entdeckerstimmung dabei auf, durch die Ruinen zu wandern.

Die Steinblöcke und alten Mauern in der durch ein Erdbeben zerstörten Stadt Termessos in der Türkei.
Ein Erdbeben zerstörte die Stadt vor 1.600 Jahren.

Die Highlights in den Ruinen von Termessos

Ganz klar – das Theater ist das Aushängeschild von Termessos. Der Gedanke auf der obersten Sitzreihe des Theaters zu sitzen, und dabei auf die umliegende Bergkulisse zu schauen, machte Termessos bekannt. Genau das solltest du auch machen. Bring was zum Essen mit und setzte dich gemütlich auf die Sitzreihen des Theaters.

Du kannst mit ein wenig klettern bis zum Bühnenhaus des Theaters hinuntergehen. Leider sind die alten Treppen leicht beschädigt. Zu den oberen Sitzreihen gelangst du ganz einfach.

Das Theater von Termessos befindet sich auf einem Berggipfel auf mehr als 1050m Seehöhe, unterhalb des Berges Solymos.
Ist das Theater von Termessos das Highlight in den Ruinen?

Die Akustik des Theaters ist noch immer hervorragend. Du hörst auf der Bühne gesprochene Worte noch immer ohne einen Lautsprecher auf der obersten Sitzreihe. Das geht, so lange der Wind nicht zu scharf durch das Theater bläst.

Nahe dem Theater steht das Odeon von Termessos. Daneben sind die Ruinen eines alten Tempels und von Häusern aus der Oberstadt von Termessos zu sehen.

Die umfassenden Mauern des Odeon von Termessos mit Nadelbäumen auf der rechten Seite und einem Berg im Hintergrund.
Die Mauern des Odeon: die Sitzplätze sind leider nicht mehr erhalten.
Die Mauern eines alten Haus sind noch gut erhalten. Sie bestehen aus alten Felsblöcken, die Steine rund um die ehamalige Eingangstüre ist noch zu sehen.
Geschichte zum Angreifen: die Mauern eines alten Haus.

Ein besonderer Ort ist das Grab von Alcetas – in den Nekropolen von Termessos. Er war einer der Generäle von Alexander dem Großen. Nachdem Alexander gestorben war, kehrte Alcetas nach Anatolien zurück. Er versuchte so wie viele andere Generäle nach Alexanders Tod Gebiete zu erobern. Doch Alcetas unterlag mit seiner Armee gegen Antigonus – einem anderen ehemaligen General von Alexander.

Nach der Niederlage floh Alcetas zum einzigen Ort, der ihm in Anatolien sicher vorkam: Termessos. Zur Stadt, die auch Alexander der Große nicht erobern konnte.

Das Ende von Alcetas in Termessos

Die Termessier gewährten Alcetas Unterschlupf. Doch die Armee von Antigonus verlangte die Auslieferung des Generals.

Ein schmaler, gepflasterter Weg durch die Ruinen von Termessos. Der Weg ist links und rechts von Sträuchern und Bäumen umringt.
Die gepflasterten Wege durch die Ruinen sind zum Teil noch gut erhalten.

Der Geschichte nach beging Alcetas später Selbstmord. Das soll aus folgendem Grund passiert sein:

Die Ältesten von Termessos dachten daran, Alcetas an Antigonus auszuliefern. Die jungen Termessier weigerten sich aber Alcetas herauszugeben. Sie waren dazu bereit für sein Leben in den Krieg zu ziehen.

Die „Alten“ sollen deshalb zu einer Liste gegriffen haben. Sie sagten den Jungen, dass die Armee von Antigonus nahe sei. Darauf zogen die jungen Termessier aus, um die vermeintliche Armee zu stellen. In der Zwischenzeit wollten die Ältesten Alcetas ausliefern. Dazu kam es aber nicht. Alcetas beging kurz vor seiner Auslieferung Selbstmord. Das machte Antigonus so wütend, dass er den Leichnam von Alcetas tagelang schänden ließ.

Als die Armee der Termessier zurückkehrte, stellten sie fest, was passiert war. Sie sorgten dafür, dass Alcetas ein ehrenvolles Grab in ihrer Stadt erhielt.

Die im unteren Bereich - nahe dem Parkplatz - gelegenen Ruinen von Termessos.
Die Ruinen am Anfang des Königswegs zur Oberstadt.
Ein Baum wächst oberhalb der inneren Stadtmauern von Termessos. Dahinter befinden sich erst Bauwerke der inneren Stadt.
Auf der alten Stadtmauer wachsen Bäume.

Ein sehr gutes Video aus den Ruinen von Termessos, von Histolia:

Den Termessos Nationalpark besuchen:

Anreise:

Der Eingang des Termessos Nationalparks liegt an der E87 Schnellstraße von Antalya nach Denizli. Die Straße zu den Ruinen führt vom Eingang des Nationalparks eine halbe Stunde auf den Berg hinauf. Es sind etwa acht Kilometer bis zu den Ruinen – nicht 25 Kilometer – so wie es die Taxifahrer am Eingang des Nationalparks behaupten.

Du musst für einen Besuch der Ruinen eine kleine Wanderung einplanen – trage dafür ordentliche Schuhe. Leider sind die Ruinen für Menschen mit einer Gehbehinderung nicht zugänglich. Der Weg zur Oberstadt führt über Geröll und Trümmer steil den Berg hinauf.

Öffentlich: Der Bus von Antalya nach Korkuteli fährt auf am Eingang des Termessos Nationalparks vorbei. Sag den Busfahrer, dass er dich dort herauslassen soll. Der letzte Bus zurück nach Antalya, fährt um 18.00 am Eingang des Nationalparks vorbei!

Tagesausflug: Du kannst in Antalya Tagesausflüge nach Termessos in Kombination mit der Karain Höhle oder mit Perge und dem Düden Wasserfall buchen.

Öffnungszeit:

9.00 bis 18.00

Denke daran, das du türkisches Kleingeld zu den Ruinen von Termessos mitnehmen musst. Du darst in Nationalparks und am Eingang von antiken Ruinen nur mit Türkischen Lira zahlen!

Hast du noch Fragen zu Termessos?

Oder eigene Tipps für einen Besuch der Ruinen? Dann teile sie unten in der Kommentarspalte!

Thomas Mooslechner


Hi, ich bin Thomas. Schön, dass Du hier bist! Ich verbringe jedes Jahr viele Monate in der Türkei. Meine gesammelten Tipps und Erfahrungen findest Du im Türkei Reiseblog. Folge mir auf Facebook, Twitter und Instagram!

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  • Hallo Thomas,
    das ist ein eindrucksvoller Bericht. Es ist schon einige Jahre her, als ich das letzte Mal in der Türkei war. Er bestätigt aber auch meine persönlichen Erinnerungen an die Türkei: Trete nicht achtlos auf Steine, es könnte sich eine jahrtausendalte Geschichte dahinter verbergen. Genauso eine, wie Du sie gerade erzählt hast.
    Ein toller Tipp zum weiter empfehlen.
    Viele Grüße aus Dresden
    Peter

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