Der Yörük-Nomaden Park in Kemer: Oase der Ruhe am Strand

Aktualisiert 6. Juni 2018 von Thomas Mooslechner

Was ist ein Yörük Nomaden Park?

Oder besser: Was sind Yörük Nomaden?

Die Yörük gehören zu den ursprünglichen Einwohnern der Provinz Antalya. Sie lebten als Nomaden entlang der Küste von Antalya und im Taurusgebirge. Ihre Geschichte zeigt dir der Yörük Nomaden Park in Kemer.

Der Park ist eine Kombination aus Freiluftmuseum und einem ruhigen Ort der Entspannung, mit gutem Essen neben dem Strand.

Das kannst du im Yörük Nomaden Park in Kemer sehen:

Zusammen mit Inhaber Cemal habe ich mir den Yörük Park angeschaut. Sein Vater gründete ihn 1982, …

… um das Leben der Yörük zu zeigen, und einen ruhigen Ort in Kemers Innenstadt zu schaffen.

Aus meinen kleinen Rundgang habe ich Bilder und eine Beschreibung des Parks mitgebracht.

Ein Holzzaun und der Park im Yörük Nomaden Park in Kemer.
Inhaber Cemal geht voran.

Der Yörük Park ist unter den Einheimischen von Antalya gut bekannt. Sie fahren zumindest einmal mit der Schule zum Park, um ihn anzuschauen. Immerhin zeigt er das Leben vieler Vorfahren der Einwohner in der Provinz Antalya.

Yörük – der Nachname ist zum Beispiel noch immer häufig in Antalya zu finden. Achte einmal auf die Namensschilder der Hotelangestellten. Du findest mit Sicherheit einmal den Nachnamen Yörük.

Wer oder was waren eigentlich die Yörük?

Yörük – das Wort stammt vom türkischen Wort yürümek ab. Es bedeutet so viel wie „laufen“. Die Yörük kamen genauso wie alle anderen Türkvölker aus Zentralasien. Im Gegensatz zu den anderen Türken behielten sie ihren nomadischen Lebensstil bei.

Das bedeutet: Sie zogen im Winter mit ihren Tieren an die Küste von Antalya, wo es warm war. Im Sommer zogen die Yörük mit ihren Zelten und allem Hab- und Gut ins Taurusgebirge. Dorthin, wo die Temperaturen kühler waren.

Zwei Figuren sind in einem Yörük-Zelt zu sehen. Eine spinnt gerade Wolle, der andere Arbeitet an einem Tisch. Sie tragen die traditionelle, bunte Kleidung der Yörük-Nomaden.
Das tägliche Leben der Yörük, nachgestellt mit Zelten und lebensgroßen Figuren.

Wie sich das tägliche Leben der Yörük gestaltete, zeigt der Park.

Das Nomadenleben war schwer, trotzdem haben sich die Yörük ihre ganz eigenen Traditionen und Kunsthandwerke aneignen können.

Das Innere eines Zelts im Yörük Nomaden Park in Kemer.
Eine Nachbildung des Zelts des Stammesoberhaupts: Hier darfst du sitzen!

Die Yörük lebten in Gemeinschaften in Zelten. Es gab große Zelte, in denen man sich treffen konnte. Die Familien selbst hatten ein eigenes Zelt. Die Zelte waren ihr mobiles zu Hause, das sie jederzeit mitsamt ihrem gesamten Besitz mitnehmen konnten.

Das Leben der Nomaden war einfach und auf die Jahreszeiten abgestimmt. Trotz dem im Vergleich harten Leben, gab noch relativ viele Yörük bis in die 60er Jahre. Inzwischen ist die Lebensart ein absolutes Unikum in der Türkei.

Ein Steinofen im Yörük Nomaden Park in Kemer. Mit verschiedenen Kücheneinrichtungsgegenständen.
Das Feuer brennt 365 Tage im Jahr, um frische Gözleme zu machen.
Töpfe, Pfannen, Zangen, Schüsseln, Holzkörbe und viele andere Gegenstände, die von den Yörük genutzt wurden stehen in einem Zelt.
Küchengeschirr und Werkzeug des täglichen Gebrauchs.

Trotz des nomadischen Lebens bauten sich die Yörük an ihren Lagerplätzen einfache Öfen, und andere Hilfsmittel. Dazu gehören Verschläge zur Haltung von Tieren oder einfache Öfen um Metall zu schmelzen.

Besonders bekannt waren die Yörük für ihre Webkunst. Sie stellten aus der Wolle ihrer Tiere Teppiche und verschiedene Kleidungsstücke her.

Du erfährst im Park mehr über das Leben der Yörük, und über ihr Essen

Der Park zeigt die einzelnen verschiedenen Zelte in denen die Yörük lebten. Zum Beispiel gab es ein eigenes, weißes Zelt für die erste Hochzeitsnacht.

Die Lebensverhältnisse der Yörük sorgten für eine enge Zusammenarbeit von Frauen und Männern im Stamm. Der Respekt für die Gleichheit von Mann und Frau war für sie ein wichtiges Gut. Sie bestritten gemeinsam die schweren Aufgaben des Lebens.

Das Essen im Park genießen

Essen. Das ist das zweite große Thema im Yörük Park. Du kannst das traditionelle Essen der Yörük probieren – und das ist gut. So viel kann ich dir schon einmal verraten. Es gibt im Park die typisch türkische Klassiker und leckeres Essen mit einem „nomadischen“ Einschlag.

Du darfst im Park zum Beispiel bei der Zubereitung deiner Gözleme zuschauen. Die restliche Küche ist auch offen.

Holztische stehen im Schatten von Laub- und Nadelbäumen, am Rand der Halbinsel mit Blick auf das Meer.
Du kannst gemütlich im Schatten am Meer sitzen, und das Essen der Yörük probieren.
Ein Tisch voller kleiner Teller mit Essen der Yörük Nomaden.
Lecker! Das Essen im Yörük Park.

Entspannung und Ruhe im Park, mit Tieren

Essen, die Geschichte der Yörük kennen lernen …

… und was kann man noch im Park machen?

Ruhe! Das ist ein Stichwort. Der Park liegt versteckt auf einer Halbinsel zwischen dem Yachthafen und der Badebucht von Kemer. Die Wahrscheinlichkeit daran vorbeizulaufen ist verdammt groß.

Das sich auf der 300m langen Halbinsel der Park mit den Zelten und Tieren versteckt, fällt kaum auf. Das gehört aber zum Konzept des Parks dazu, meint Inhaber Cemal.

Cemal führt den Park n der zweiten Generation. Sein Vater eröffnete ihn schon im Jahr 1982. Für ihn ist der Park ein Ort der Entspannung in der sonst so geschäftigen Innenstadt von Kemer. Der Park ist alternatives Projekt, im Vergleich zu den anderen, großen Bauten am Strand.

Ein schwarzer Hahn mit einem roten Kamm steht auf dem Erdboden im Yörük Nomaden Park in Kemer.
Im Park laufen Tiere frei herum.
In einem Gehege sitzen zwei weiße Hasen.
Nur die Hasen haben einen Platz im Gehege – zur Sicherheit. Du darfst sie füttern.

Einen ruhigen Ort zu schaffen ist dem Park auf jeden Fall gelungen. Es macht Spaß durch den vorderen Teil der Halbinsel zu spazieren, und aufs Meer hinauszuschauen. Dort kannst du auch gute Instagram Fotos oder Bilder für zu Hause machen.

Du siehst bei gutem Wetter sogar bis Antalya hinüber.

Ein Holzwagen steht im Yörük Nomaden Park. Dahinter ist ein Holzzaun und das Mittelmeer zu sehen.
Der Park zeigt Werkzeug und Geräte der Yörük aus dem täglichen Leben.
Ein Sandweg führt zum Ende der Halbinsel des Yörük Park. Er ist links und rechts mit Sträuchern und Bäumen bewachsen.
Der Park steht auf einer 300m langen mit Bäumen und Sträuchern bewachsenen Halbinsel.
Ausblick vom Yörük Nomaden Park Richtung Kemer - Antalya und das Taurusgebirge.
Der Ausblick auf das Meer und die dahinterliegenden Berge des Taurusgebirges ist schön. Du siehst sogar den Anfang des Konyaalti Strands in Antalya im Hintergrund.

Der Eintritt in den Park ist mit 2 türkischen Lira bewusst günstig, damit man den Park immer besuchen kann. Das Eintrittsgeld wird außerdem von der Konsumtion im Park abgezogen. Das entspricht schon einmal einem Großteil des ersten Glas Cay oder einem Becher Ayran im Park.

Das braune Willkomensschild mit der weißen Aufschrift: Yörük Park". Es ist von Sträuchern und Laubbäumen umrahmt.
Der Eingang zum versteckt gelegenen Yörük-Nomaden Park in Kemer.

Den Yörük-Nomaden Park besuchen:

Der Yörük Nomaden Park lässt sich perfekt mit einem Strandtag in Kemer verbinden. Du gelangst vom Park in einer Minute zur naheliegenden Badebucht am Hafen von Kemer.

Falls du aus einem anderen Ort als aus Kemer den Park besuchen willst, dann lässt sich der Ausflug perfekt mit den Ruinen von Phaselis oder dem kleinen Ökotourismusdorf Cirali-Olympos verbinden.

Öffnungszeit:

  • 365 Tage im Jahr
  • Sommer: 09.00 bis 20.00
  • Winter: 09.00 bis 19.00

Eintrittspreis:

  • 2TL: Der Eintrittspreis wird von der Konsumtion im Park (Essen und Trinken) abgezogen.

Anreise:

Kemer Innenstadt: Der Park ist aus der Bucht von Kemer und der südlichen Innenstadt zu Fuß erreichbar.

Für weitere Strecken ist der Dolmus Richtung Hafen oder zur Bucht von Kemer der schnellste Weg um zum Park zu gelangen.

Es gibt am Yörük Nomaden Park Parkplätze. Sie gehören zum kleinen Yachthafen.

Kontakt:

Adresse: Folklorik Yörük Parkı Kemer/Antalya

Web.: YorukParki.com.tr

Tel.: +90 242 814 1777

E-Mail.: info@yorukparki.com.tr

Thomas Mooslechner


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  • Schöne Fotos und guter Bericht. Schade, dass ich das nicht früher wusste, hab ich in keinem Reiseführer gelesen. Wir sind von Didim bis Alanya die Küste entlang gefahren und haben und vieles anschauen können. Der Park wäre unbedingt dabei gewesen.

    • Ich habe auch keine Ahnung, weshalb der Park in so wenigen Reiseführern steht. Das wundert mich nach wie vor. Klingt nach einer guten Route für einen Roadtrip.

      lg Thomas

  • Ich war auch schon mehrmals im Yörük Park. Sehr interessant u. ein herrlicher Ausblick in alle Richtungen.
    Da ich im März /April seit Jahren in Kemer Urlaub mache, ist das für mich ein Muss.
    An der Strandpromenade entlang spazieren zum Hafen u. dann in den Yörük Park.
    Zurück kann man mit dem Dolmus fahren, wenn man nicht mehr laufen möchte.

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